Nach unserer Zeit am Fuße des Atlas Gebirges zog es uns wieder in etwas sandigere Gefilde. Beziehungsweise führte unsere Route am westlichen Einstiegspunkt der Erg Chegaga, einer weiteren Dünenlandschaft neben der Erg Chebbi, vorbei. Die Versuchung war zu groß: die Erg Chegaga konnten wir doch nicht links liegen lassen… außerdem hatte Nina Geburtstag und was gibt es cooleres, als den eigenen Dezember-Geburtstag in den Dünen Marokkos zu verbringen! So warm und sonnig war es noch nie an diesem Tag (zumindest nicht in Deutschland). Da man sich hier nicht unweit der algerischen Grenze aufhält, mussten wir an einem kleinen Militärposten unsere Pässe zeigen - wenige Minuten später bekamen wir sie mit einem Lächeln zurück und los ging es auf eine gut 150km lange Route durch den Iriqui National Park. Nach den ersten 3 Stunden Fahrt (es geht nur langsam voran, da es erst über grobe Schotterpisten geht), sahen wir einige Personen bei einem Geländewagen am Horizont winken. Eine marokkanische Familie, bestehend aus 6 Erwachsenen und drei Kindern, fanden Platz in einem 110er Defender - das Gepäck war standardmäßig auf dem Dach verstaut. Alle freuten sich, als wir anhielten - das linke Vorderrad war demontiert, genauso wie gefühlt alle anderen Anbauteile. Mit einem Mix aus Französisch, Englisch, Google Übersetzer und Händen und Füßen konnten wir uns verständigen - es war eine lustige Konversation. Das Radlager hatte sich verabschiedet, alles war bereits auseinander gebaut und es gab keinen Mobilfunkempfang. Wir nahmen den Fahrer und sein etwas französisch sprechendes Kind mit - Nina machte es sich hinten bei den Hunden gemütlich - und fanden in 15km Entfernung Mobilfunkempfang. Es wurde kurz telefoniert und alles schien geregelt worden zu sein. Hauptsache wir konnten helfen. Anschließend stießen wir auf einen schönen Stellplatz in den Dünen und ließen den Tag am Lagerfeuer ausklingen.
Über die Sandpisten, vorbei an Dromedaren und einigen wenigen Dünencamps, ging es Richtung Mhamid. Immer wieder verloren wir den Track, die Landschaft verändert sich stetig und es gibt zig Fahrspuren durch den Sand. So fanden wir uns auch einmal ein gutes Stück mitten in den Dünen wieder und der Sand wurde tiefer - die Fahrspuren waren wohl schon etwas älter. In diesem Fall sind wir extrem froh, dass unser Jeep bisher alles und jeden Untergrund so gut mitgemacht hat und einem das Fahren über Dünen und tiefen Sand so einfach erscheinen lässt. Trotzdem waren wir am Ende froh, wieder Asphalt unter den Rädern zu spüren. Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende. Jetzt geht es zur Küste!