Aufgrund des in Portugal und Spanien anhaltenden schlechten Wetters entschieden wir uns kurzerhand dafĂŒr, nach Marokko zu reisen. In Algeciras fanden wir Carlos, ĂŒber den wir ein Flexticket fĂŒr die Hin- und RĂŒckfahrt zu einem sehr guten Preis erhalten haben. Carlos ist mit seinem ReisebĂŒro u.a. darauf spezialisiert, Overlander bzw. Reisende mit dem eigenen Fahrzeug von Spanien nach Marokko zu bringen. Nebenbei konnten wir direkt Geld wechseln, eine SIM Karte kaufen und unsere Drohne einlagern. In Marokko ist die Einfuhr von Drohnen nĂ€mlich strengstens untersagt und wir wollten es nicht darauf ankommen lassen. Zum Abschluss gab es noch einen Wein und Kuchen als Geschenk des Hauses.
Am nÀchsten Tag ging es dann auch schon los. Die FÀhre von Algeciras nach Tanger Med fÀhrt mehrmals am Tag ca. 1,5h und die notwendigen FormalitÀten können bereits auf der FÀhre erledigt werden.
Angekommen im Hafen von Tanger Med gab es die offizielle Grenzkontrolle - das Auto wurde u.a. sogar geröntgt. Weiterhin mussten wir noch eine Haftpflichtversicherung fĂŒrs Auto abschlieĂen, denn unsere normale Kfz-Versicherung deckt Marokko nicht ab. Das ging ganz einfach im Hafen. FĂŒr drei Monate kostet die Haftpflichtversicherung umgerechnet knapp 200âŹ. Nach weiteren Passkontrollen konnten wir den Hafenbereich verlassen.
Auf gehtâs ins Abenteuer Marokko!
Empfangen wurden wir mit regem Trubel in den StĂ€dten, durch die wir gefahren sind und vielen EindrĂŒcken, wenn es in die lĂ€ndlicheren Regionen ging. Viele Menschen, auch Kinder, verkaufen am StraĂenrand beispielsweise Obst, GemĂŒse oder NĂŒsse. Der Esel ist ein begehrtes Fortbewegungsmittel und eine Tragehilfe - der Name âLasteneselâ kommt nicht von ungefĂ€hr. Bizarr ist es, wenn die Person auf dem Esel am Smartphone tippt oder telefoniert - gilt das eigentlich als telefonieren am Steuer? Auch wenn es kein schönes Thema ist - aber es gehört zu Marokko - man sieht auch sehr viel MĂŒll auf und neben den StraĂen. Ebenso viele StraĂenhunde und Katzen bekommt man zu Gesicht. Oft stehen am StraĂenrand viele winkende Kinder, die sich ĂŒber etwas SĂŒĂes oder Geld freuen. Dessen muss man sich bei der Reise nach Marokko einfach bewusst sein.
Viele EindrĂŒcke, die wir mit der Zeit erstmal verarbeiten und an die wir uns gewöhnen mĂŒssen.
Unser erster Stop lautete Chefchaouen - auch âdie Blaue Stadtâ genannt. Sie liegt am FuĂe des Rif-Gebirges. Die Hausfassaden der gesamten Medina (also die Altstadt) sind zum gröĂten Teil blau gefĂ€rbt. Laut islamischen Lehren soll die Farbe Blau böse Blicke abwenden und die Stadt im Hochsommer kĂŒhl halten.
Auf einem nahegelegenen Campingplatz verbrachten wir insgesamt drei NÀchte, um uns von den vorherigen Fahrtagen zu erholen. Den Muezzin-Ruf der umliegenden Moscheen hörten wir dort zum ersten Mal - einfach wow, eine ganz neue Erfahrung.
NatĂŒrlich durfte ein Besuch der Medina nicht fehlen. In den kleinen engen Gassen steigt einem direkt der Duft verschiedener GewĂŒrze, Seifen und Ălen in die Nase. An das rege Treiben, dem vielen angesprochen werden und dem Handeln mussten wir uns erstmal gewöhnen. Aber es war eine sehr schöne Erfahrung und eine gute Vorbereitung auf kommende gröĂeren Medinas, wie FĂšs, Marrakesch oder MeknĂšs.